La Grande Duchesse de Gerolstein

Dirigent: Emmanuel Villaume




Mitwirkende:

la Grande Duchesse Lucia Valentini-Terrani
Fritz Carlo Allemano
Wanda Carla di Censo
le Général Boum Etienne Ligot
le Prince Paul Richard Plaza
le Baron Puck Thomas Morris
le Baron Grog Bernard Imbert
Népomuc Frank Cassard
Iza Rosa Anna Peraino
Amélie Maria Grazia Pani
Olga Rossella Marcantoni
Charlotte Anna Laura Iongo

Kammerchor Bratislava
Leitung: Pavel Prochazka

Orchestra Internazionale d'Italia
Dirigent: Emmanuel Villaume
Aufnahme:
Gesamtaufnahme
in französischer Sprache

Produktion:
Dynamic - 1996, Martina Franca
2 CD - stereo, live

Katalog-Nr.:
CDS 171/1-2



Anmerkungen:

Spielzeit: Ouvertüre & 1. Akt [53'15"] • 2. Akt [34'15"] • 3. Akt [39'15"] * • Zugaben [06'00"]

* Laut Libretto gibt es in dieser Fassung keinen "3. Akt", der 2. Akt ist dafür in insgesamt drei Bilder unterteilt. Die hier angegebene Spielzeit bezieht sich auf die übliche Unterteilung 2. Akt / 3. Akt.

Es handelt sich bei dieser Produktion laut Libretto um die erste vollständige Gesamtaufnahme des Werkes. Auch diese berücksichtigt jedoch nicht alle von Offenbach beabsichtigten Nummern.



Kommentar:


Im Gegensatz zur Einspielung unter John Crosby liegt hier ein "offizieller" Mitschnitt vor, dessen Verhältnis von Musik und Stimmen auf der einen und Geräuschen auf der anderen Seite deutlich ausgewogener ist. Des weiteren überrascht Emmanuel Villaume mit einem wirklich filigranen Dirigat, in welchem die bekannten Nummern in einer angenehm neuen Interpretation erklingen. Unterstützt wird dieser erfrischende Eindruck durch die - wenn man dem Libretto glauben darf - erste vollständige Gesamtaufnahme der "Grande Duchesse". Ergänzungen und neue Nummern finden sich in allen Akten, allerdings sind es ihrer im Vergleich zu der Einspielung unter Michel Plasson nicht gerade viele. Und ob diese Länge dem Werk gut tut, steht ohnehin auf einem anderen Blatt.

Die Titelrolle wurde mit einem für Offenbach recht dramatischen Sopran besetzt: Lucia Valantini-Terrani verfügt über eine sehr schöne, warme Stimme und gibt sich alle Mühe, dem Stimmklang der opéra bouffe gerecht zu werden. Doch gelingt ihr dies - verzeihbar selten - nicht immer. Ansonsten gibt es an ihrer Interpretation erfreulich wenig auszusetzen. Auch Carlo Allemano liefert einen erkennbar italienischen Fritz ab, verfügt aber über genügend Witz in Stimme und Spiel, um diesen ersten Eindruck ein wenig geradezurücken. Der Général Boum Etienne Ligots ist ein recht dynamischer, was aber angesichts des zügigen Dirigats Emmanuel Villaumes nur logisch ist.

Der Klang der Produktion entspricht nicht gerade dem heutzutage möglichen Standard von Live-Aufnahmen: die Instrumente stehen in keinem harmonischen Verhältnis zueinander, oft sind die Schlaginstrumente - im wahrsten Sinne des Wortes - erschreckend laut. Im Hinblick auf die einfühlsame Interpretation kann man dies allerdings in Kauf nehmen.

Sehr angenehm fällt das dazugehörige Begleitheft auf, welches neben dem kompletten Text auch interessante Informationen zu der der Einspielung zu Grunde liegenden Aufführung beinhaltet.



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