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LP (Milan) |
LP (Bourg) |
CD (Bourg) |
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Anmerkungen:
Spielzeit: Ouvertüre & 1. Akt [25'30"] • 2. Akt [17'30"] • 3. Akt [05'15"] Folgende Nummern finden sich in der Auswahl dieser Aufnahme:
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Kommentare: Bei dieser Aufnahme empfiehlt es sich, erst den (französischen) Klappentext zu lesen, welcher unumwunden zugibt, daß Jaromir Knittl, seines Zeichens Regisseur dieser Einspielung, das Ensemble eher wie Verrückte und nicht wie Mitglieder einer Komischen Oper erscheinen lassen wollte. Denn nachdem die ersten Takte erklungen sind, weiß der erwartungsvolle Offenbach-Freund wahrhaftig nicht, ob er lachen oder weinen soll: Orchester und Sänger agieren unter jedem auch nur annährend vorstellbaren Laien-Niveau. Wer auch immer "Les Récréations Lyriques" sind oder waren: man hätte sie nie in ein Tonstudio lassen dürfen. Kaum eine Orchesterpassage, die ohne quäkende Blechbläser und den richtigen Ton verpassende Streicher vergeht. Und zu allem Überfluß versucht Daniel Mourruau offenbar auch gar nicht erst, so etwas wie verbindliche Tempi und gemeinsame Einsätze durchzusetzen. Die Interpreten - man scheut sich an dieser Stelle sogar, den Begriff "Sänger" zu verwenden - sind durch die Bank so schlecht, daß sich kein Solo- oder Ensemblestück findet, in welchem nicht entweder falsch gesungen und / oder zu spät eingesetzt wird. Einzige erträgliche Ausnahme ist hierbei Danièle Perriers. Christophe Kotlarski und Robert Manuel singen hingegen so schlecht, daß die Nummern mit ihrer Beteiligung nahezu unerträglich sind. Eine schiere Unverschämtheit ist allerdings das »O mes amours« des Antonio - wer zum Teufel kam auf die verheerende Idee, Jacques Duby singen zu lassen? Und um die schreckliche Qualität zu zementieren, hat sich ein (ungenannt gebliebener) Bearbeiter zu allem Unglück noch die Freiheit genommen, die originale Partitur zu beabeiten und auf wenige Instrumente zu verkleinern. Man sollte sich daher hüten, wirklich Geld für diese Aufnahme auszugeben. Allerdings dürfte diese Produktion die einzige Einspielung der Discographie sein, die man trotz des Totalausfalles aller Beteiligten gehört haben muß.
[ Marcus Ebeling ]
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