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Die 1869 uraufgeführten »Brigands« (»Die Banditen«) gelten als Offenbach letzte
wichtige opéra bouffe. Besonders in den groß angelegten Ensembles zeigt sich
Offenbachs musikalische Reife.
Inhaltlich wurde auf zeitgenössische Bankskandale angespielt: Räuberhauptmann
Falsacappa hat einen reichlich komplizierten Plan, wie er am Hof von Mantua drei
Millionen ergaunern will. Dafür muß seine Bande sich nacheinander als Bettelmönche,
Küchenjungen, italienisches Begrüßungskomitee und spanische Hofgesellschaft
verkleiden. Zu guter letzt begibt man sich mit Falscappas Tochter Fiorella als
"Prinzessin von Granada" nach Mantua. Allerdings haben die Banditen nicht mit Antonio
gerechnet, dem Kassierer am Hofe. Der nämlich hat im Laufe der vergangenen Jahre peu
à peu das gesamte Vermögen des Hofes hinterzogen und mit Frauen verjubelt, so daß es
für die Räuber am Schluß nichts mehr zu rauben gibt.
Mit dem eingespielten Duo Halévy und Meilhac hatte Offenbach noch einmal seine besten
Librettisten zur Verfügung.
[ Michael Laricchia ]
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