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LP (Decca) |
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Anmerkungen:
Spielzeit: Ouvertüre & 1. Akt [31'00"] • 2. Akt [07'45"] • 3. Akt [02'00"] Folgende Nummern finden sich in der Auswahl dieser Aufnahme:
Ebenfalls unter dem Dirigat von Jean Doussard entstanden: |
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Kommentare: Obwohl die musikalische Qualität dieser Aufnahme äußerst hoch ist, ist das Ergebnis doch mit zwei einschneidenden Nachteilen behaftet: zum einen ist Spielzeit der LP sehr gering (aus den letzten beiden Akten verbleiben nicht einmal zehn Minuten) und zum anderen leidet die Einspielung unter einem sehr unausgewogenen Klang. Während die Sänger stets im Vordergrund zu hören sind, verschwindet das Orchester im Bezug auf Lautstärke und Volumen oft undefinierbar im Raum. Daß es sich bei der Aufnahme um eine Produktion für das Fernsehen handelt, kann hierfür eine Erklärung, jedoch keine Entschuldigung sein. Jean Doussard führt Sänger und Orchester mit sehr viel Fingerspitzengefühl, läßt ihnen Zeit, Momente auszukosten, weiß aber auch passende Tempi für die bewegteren Stellen zu finden. Eliane Manchet und Michaël Pieri beleben ihre Nummern mit jungen, beweglichen Stimmen, was diese Produktion äußerst hörenswert macht. Dominique Tirmont verfällt leider des öfteren in chargierende Zwischen- und Seitentöne, um die zugegebenermaßen nicht leichte Stimmführung Falsacappas einigermaßen zu meistern. Hier wäre ein wenig mehr Detailtreue ratsam gewesen. Fazit: als Einstieg in »Les Brigands« kann der Hörer getrost zu dieser Einspielung greifen, für einen umfassenden Genuß empfiehlt sich klar die Gesamtaufnahme unter Pinchas Steinberg.
[ Marcus Ebeling ]
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Um nicht ganz vergrämt zu sein, sollte man diese LP als eine fast vollständige Aufnahme des ersten Aktes mit ein paar Zugaben aus den folgenden betrachten, dabei aber stets im Kopf behalten, dass es sich um eine Aufführung handelt, die als Bild/Ton-Projekt angelegt war. Gut vorstellbar, dass die Akustik in Kombination mit den Bildern, z.B. Nahaufnahmen, ihrem Zweck entspricht und dass auch der weiträumige, oft etwas metallene Klang dann nicht weiter stört. Außerdem wäre dieser Fernsehfilm eine einmalige Gelegenheit, Veteranen wie Lenoty, Asse und vor allem Dominique Tirmont und Joseph Peyron in Aktion zu sehen, kurz bevor Radio Lyrique endgültig entschlummerte. Unverständlicherweise zeigt die Hülle kein einziges Foto. Dirigent Jean Doussard liefert hier eine seiner besten Leistungen. Nur Tirmonts Eigenarten werden leider etwas nervig. Spezialisiert auf einen Typ wie den soliden Funktionär oder Großbürger, oft auch Amerikaner, changierte er schon immer zwischen Tenor und Bariton. Als Falscappa tut er das leider pausenlos. Ein Kuriosum: Die Karabinieri kommen in dieser Inszenierung nicht stampfend und schmetternd daher, sondern schleichen mit atemlosen Flüstern durch den Wald. -- Als Film möglicherweise vier Punkte ...
[ leider anonym • 13.02.08 ]
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