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CD (Malibran) |
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Anmerkungen:
Spielzeit: Ouvertüre & 1. Akt [46'30"] • 2. Akt [32'30"] • 3. Akt [19'45"] • Vier Nummern [11'45"] Folgende Nummern wurden in der Einspielung gestrichen:
Zusätzlich enthält die Aufnahme folgende Nummern:
Darüber hinaus bietet die Einspielung weitere Nummern mit Fanely Revoil als Solistin aus Werken von Auber, Lecocq, Pierné, Audran, Messager, Ganne und Van Paris [32'15"]. |
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Kommentare: Eines kann diese Aufnahme nicht leugnen: ihr Entstehungsjahr und den damit verbundenen mageren Klang. Da »Madame Favart« jedoch ein nur selten eingespieltes Werk darstellt, wird der interessierte Offenbachianer an dieser Produktion so oder so nicht vorbeikommen. Roger Ellis gibt mit dieser Aufnahme sein Debüt in der Discographie und bewährt sich von den ersten Takten der Ouvertüre an. Mit Schwung in den temporeichen Passagen, Gefühl in den sentimentalen Momenten und in jedem Fall einem Händchen für's Detail macht allein sein Beitrag diese Einspielung hörenswert. Die Leistung des Orchestre Radio-Lyrique geht auf Grund der eingeschränkten Klangqualität leider etwas unter, es gibt allerdings nichts am Spiel der Musiker auszusetzen. Unangefochtener Star der Produktion ist Fanely Revoil, die ihre Madame Favart sehr facettenreich anlegt. Stimmlich tadellos beweist sie im direkten Vergleich zu Suzanne Lafaye (der Madame Favart unter Marcel Cariven), was aus dieser Rolle alles herauszuholen ist. Auch Camille Maurane (als Charles Favart) hält sich gut und gestaltet seine Rolle angenehm unspektakulär. Lina Dachary und Joseph Peyron (Suzanne, Hector) beweisen bereits hier, 1953, welchen Gewinn ihre Stimmen und ihr Spiel für eine Offenbachiade bedeuten. Zwei Aspekte führen jedoch zum Punktabzug: die bereits erwähnte, altersbedingt schlechte Klangqualität und die langen Dialoge zwischen den Nummern. Letztere sind allein deshalb ein - bei französischen Rundfunkproduktionen häufiger auftretendes - Phänomen, weil man bei den Strichen in der Partitur offenkundig weniger zimperlich war als mit Textkürzungen. Fazit: eine hörenswerte Produktion mit klanglich nicht unbeachtlichen Einschränkungen. Die in der Discographie des öfteren auftauchenden Solonummern mit Fanely Revoil aus den Jahren 1934 und 1935 sind eine angenehme Zugabe, wiegen die unvollständige »Madame Favart« allerdings nicht auf.
[ Marcus Ebeling ]
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