Orpheus in the Underworld

Version von 1858


Dirigent: John Owen Edwards




Mitwirkende:

Orpheus David Fieldsend
Eurydice Mary Hegarty
die öffentliche Meinung Jill Pert
Pluto Barry Patterson
Cupid Rosemarie Arthars
Venus Sian Wyn Gibson
Jupiter Richard Suart
Diana Joanne Pullen
Minerva Pamela Baxter
Juno Frances McCafferty
Mars Carl Donohue
Mercury David Cavendish
Morpheus Richard Woodall
John Styx Gareth Jones

Chorus of the D'Oyly Carte Opera Company
Leitung: (keine Angabe)

Orchestra of the D'Oyly Carte Opera Company
Dirigent: John Owen Edwards
Aufnahme:
Gesamtaufnahme
in englischer Sprache

Produktion:
Sony - 1994
2 CD - stereo

Katalog-Nr.:
CD: S2K 66616



Anmerkungen:

Spielzeit: Ouvertüre & 1. Akt [61'30"] • 2. Akt [37'00"]

Eingefügt wurde in die Einspielung das aus der Fassung von 1874 stammende Couplet des Mercure "Eh hop! Eh hop! Place à Mercure!".



Kommentar:


Bei dieser Aufnahme stimmt einfach alles: Sänger, Orchester, Dirigent, Tempi, Präzision, Text und Klang. Unter der Stabführung von John Owen Edwards entstand ein nahezu unübertrefflicher "Orphée" in der Fassung von 1858, deren einzige Ergänzung im Couplet des Merkur besteht.

Die D'Oyly Carte Opera Company, welche sich bis dato vornehmlich dem Werk Gilbert & Sullivans gewidmet hatte, liefert einen ebenso stimmigen wie stimmungsvollen Erst-Offenbach ab. John Owen Edwards dirigiert das Werk nahezu ultimativ, egal ob tragisch, schwungvoll, dramatisch, lyrisch - alle Stimmungen finden einen überzeugenden Ausdruck im Dirigat.

Mary Hegarty als aufsässige, gleichwohl lebenslustige Eurydice, von Orpheus gelangweilt und von Pluto fasziniert, stirbt einen herrlichen Tod und vergnügt sich herzerfrischend mit der göttlichen Fliege im 2. Akt. Ihr ebenbürtig: David Fieldsend, der außer seiner kapriziösen Nymphe Cynthia nichts im Kopf zu haben scheint, ist überzeugend erbost als die öffentliche Meinung ihn zum Gang auf den Olymp zwingt. Jill Pert brilliert hier in dieser spielerisch wie stimmlich nicht einfachen Rolle und beschert dem Zuhörer ein fulminantes Finale im 1. Bild. Der Pluto Barry Pattersons ist ein Schauspiel für sich: ausgestattet mit großartigen Texten nimmt Patterson jede (Un-)tiefe mit, welche die Rolle des Höllenfürsten bietet. Und um den kleinen Kreis zu schließen liefert Richard Suart einen - wenn auch typisch britischen - stimmlich und spielerisch starken Jupiter, im ewigen Zwist mit Frau und Familie, jedoch keinem Abenteuer abgeneigt.

Die Übersetzung in die englische Sprache ist fantastisch gelungen: der sprichwörtliche britische Humor geht eine grandios reizvolle Symbiose mit Offenbachs Musik ein.

Was für ein Jammer, daß diese Einspielung auf dem deutschen Markt so gut wie nicht erhältlich ist - sie ist ein Meisterwerk.



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