Jennie Tourel singt Offenbach

Jennie Tourel, Sopran



LP (Columbia)


Single (Philips)




Mitwirkende:

Jennie Tourel, Mezzo-Sopran
Orchester
Dirigent: Maurice de Abravanel

Musikalische Bearbeitung: (keine Angabe)

Aufnahme:
Arien
in französischer Sprache

Produktion:
Columbia - 1948
1 LP (25cm) - mono

Katalog-Nr.:
LP (Columbia): ML 2024
Single (Philips): ABE 10082



Anmerkungen:

Spielzeit: [13'15"]

Folgende Nummern finden sich in der Auswahl dieser Aufnahme:



aus »La Périchole«:
  • »Ô mon cher amant« (la Périchole)
  • »Dans ces couloirs obscurs« (la Périchole) - Auszug
  • Finale 1. Akt - Auszug: »Ah! Quel dîner je viens de faire« (la Périchole)
  • Finale 2. Akt - Auszug: »Que veulent dire ces colères?« (la Périchole)


aus »Les Contes d'Hoffmann«:
  • »Belle nuit, ô nuit d'amour« (Nicklausse)

Bei der Nummer »Belle nuit, ô nuit d'amour« werden beide Stimmen (Nicklausse und Giulietta) von Jennie Tourel gesungen.

Neben den Auszügen aus den Werken Offenbachs finden sich auf der 2. Seite der Columbia-LP zwei Nummern [10'45"] aus Gioacchinos Rossinis Opern »Il Barbiere di Siviglia« und »L'Italiana in Algieri«. Jennie Tourel wird dabei vom Metropolitan Opera Orchestra unter Pietro Cimara begleitet.

Für die Philips-Single wurde die Reihenfolge der Nummern verändert.

Ebenfalls unter dem Dirigat von Maurice de Abravanel entstand:



Kommentare:


Weinende Geigen und eine dahinschmelzende Harfe - das ist der Preis dafür, Jennie Tourel als Périchole und als Solo-Interpretin der "Barcarole" zu hören. Offenbach-Bearbeitungen gelangen in den seltensten Fällen und die amerikanischen Versuche auf diesem Gebiet gehören zu den wildesten Offenbach-Schändungen, die sich finden lassen.

Das nicht genannte Orchester bleibt - schon aus akustischer Sicht - eher im Hintergrund, wird von Maurice de Abravanel jedoch in angenehmen Tempi durch die insgesamt leider nur fünf Nummern geführt. Im Hinblick auf die eingangs erwähnte Bearbeitung der Partitur, welche insbesondere die Auszüge aus der »Périchole« auf ein sentimetales Niveau hinunterzieht, kommt dem Hörgenuß die zurückhaltende Aussteuerung des Orchesters sehr entgegen.

Als absolut hörenswert erweist sich die Stimme Jennie Tourels. Ihr gelingen sowohl die sehnsüchtigen Momente der Brief-Arie wie auch die beschwipsten Passagen der Griserie aus dem Finale des 1. Aktes. Als experimentell für die damalige Zeit dürfte gelten, daß man Jennie Tourel beide Stimmen der Barcarole singen ließ. Und das Experiment geht auf.

Fazit: angesichts der bisweilen schwülstigen Orchestrierung eignet sich diese Aufnahme nicht für Puristen, den übrigen Hörern dürfte die ausdrucksvolle Interpretation Jennie Tourels in guter Erinnerung bleiben.

[ Marcus Ebeling ]





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 • © März 2008 •