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Mesdames de la Halle |
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Die 1858 uraufgeführten »Mesdames de la Halle« (»Die Damen der Markthalle«) stellen einen wichtigen Schritt auf Offenbachs Weg von den Einaktern hin zu abendfüllenden Werken dar. Endlich war es ihm gelungen, den Paragraphen seiner Spielgenehmigung zu kippen, welcher ihm nur eine sehr begrenzte Anzahl Personen auf der Bühne gestattete und den Einsatz eines Chors untersagte. Zur Zeit König Ludwigs XV.: der Major Raflafla macht in der Pariser Markthalle den Marktfrauen Madame Madou und Madame Beurrefondue den Hof. Diese sind aber, wie auch ihre Kollegin Madame Poiretapée, in den Küchenjungen Croûte-au-Pot verliebt, der seinerseits wiederum die junge Obstverkäuferin Ciboulette liebt. Es kommt zu Handgreiflichkeiten zwischen den Marktfrauen. Nachdem alle verhaftet worden sind, stellt sich heraus, daß die als Waise aufgewachsene Ciboulette die Tochter von Madame Poiretapée und Major Raflafla ist. Ciboulette und Croûte-au-Pot dürfen heiraten. Der Küchenjunge ist von Offenbach als Travestierolle für eine Frau gedacht; umgekehrt wurden die Marktfrauen ursprünglich von Männern dargestellt. Allerdings hat Offenbach dies für spätere Aufführungen je nach Bedarf auch wieder rückgängig gemacht.
[ Michael Laricchia ]
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