Madame l'Archiduc

& La Chanson de Fortunio

Dirigent: Jean-Claude Hartemann



CD (Musidisc)




Mitwirkende:

Marietta Lina Dachary
Giletti Pierre Miguel
Pontefiascone René Lenoty
Bonnardo Marcel Vigneron
Bonaventura Jacques Pruvost
Frangipano Michel Fauchey
der Wirt Génio
Giacometta Rosine Bredy
le Comte Gaston Rey
la Comtesse Janette Levasseur
Riccardo Aimé Doniat
Fortunato Raymond Amade
l'Archiduc Ernest Dominique Tirmont
Pianodolce Michel Martin
Chorale Lyrique de l'O.R.T.F.
Leitung: (keine Angabe)

Orchestre Lyrique de l'O.R.T.F.
Dirigent: Jean-Claude Hartmann

Aufnahme:
Gesamtaufnahme
in französischer Sprache

Produktion:
Musidisc - 1963
2 CD - mono

Katalog-Nr.:
CD (Musidisc): 201382



Anmerkungen:

Spielzeit: Ouvertüre & 1. Akt [32'15"] • 2. Akt [32'00"] • 3. Akt [25'45"]

Die Aufnahme wurde erheblich gekürzt: es entfielen Wiederholungen von Strophen, einleitende und abschließende Chöre, sogar komplette Nummern. Vollständig gestrichen wurden:

  • »Voici que l'heure solenelle« (Chor)
  • »Nous somm's tous de la mêm' famille« (Chor)
  • »Oh! Ce rosbeff very fine« (le Comte)
  • Entr'acte zum 2. Akt
  • »C'est le soir on s' prend« (Marietta)
  • »Quel est ce bruit« (Chor)

Ebenfalls unter dem Dirigat von Jean-Claude Hartemann entstanden:

Die erstgenannte Produktion ist gemeinsam mit der vorliegenden Aufnahme in der CD-Edition enthalten.




Kommentare:


Zwei Mankos, welche nicht die Künstler zu vertreten haben, sind dieser Aufnahme in die Wiege gelegt: das erste ist der schlechte Klang, der die Stimmen und das Orchester oft zu einem untrennbaren Brei vereinigt und so gerade die Finali nicht gerade zu einem Hörvergnügen macht. Das zweite Manko liegt in der Struktur und der Komposition des Werkes: Offenbach, der zum Entstehungszeitpunkt dieser opéra bouffe bereits den Zenit seiner großen Erfolge überschritten hatte, konnte für das Libretto nicht auf das unschlagbare Gespann Meilhac & Halévy zurückgreifen. Und so stellt »Madame l'Archiduc« alles in allem eine aufgewärmte Mélange aus der »Großherzogin« und der »Perichole« dar.

Jean-Claude Hartemann kämpft nicht gerade auf verlorenem Posten, aber auch sein Dirigat und das Orchester scheinen dem Dreiakter zunächst nicht viel abgewinnen zu können. Nur selten finden sich Passagen, die nach Durchhören der Aufnahme positiv in Erinnerung bleiben - und wenn, so liegt dies auch wiederum vornehmlich an den weitgehend guten Sängern. Dies bessert sich erst im Verlauf des zweiten Aktes, dort bekommt die Aufnahme dann etwas mehr Schwung.

Eine sehr plastische Marietta beschert dem Hörer Lina Dachary. Wieder einmal bekommt man einen Eindruck von der Bühnenpräsenz, die von ihr ausgegangen sein muß. Wenn auch die Stimme in einigen Passagen Grenzen erkennen läßt, so entschädigt dafür die schwungvolle Interpretation der unvermittelt in eine Verschwörung geratenen, biederen Kellnerin. Zwangsläufig verblaßt daneben etwas der Giletti Pierre Miguels. Höhepunkte sind zweifellos Raymond Amade als komischer Capitain Fortunato sowie Dominique Tirmont als schrulliger Erzherzog Ernest, die beide sowohl die gesanglichen Passagen als auch die Dialoge vorzüglich präsentieren.

Fazit: für den Offenbach-Liebhaber ist dies sicher eine interessante - weil einzige - (Fast-) Gesamtaufnahme, es gibt jedoch fraglos Einspielungen in der Discographie, welche sich besser eignen, um "entdeckt" zu werden.

[ Marcus Ebeling ]




Leider ist diese Aufnahme die einzige dieses sehr interessanten Werkes. Die Sänger sind eigentlich gut, jedoch ist das durch die recht schlechte Tonqualität nicht so gut zu hören. Der Klang ist unnatürlich und blechern.

Der Dirigent führt Sänger und Orchester im Großen und Ganzen recht gut durch die Partitur. Lediglich die vielen Striche fallen negativ ins Gewicht. Außerdem hätte man die CD mit einem anständigen Beiheft ausstatten können.

[ leider anonym • 16.08.06 ]





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 • © Januar 2005 •