Offenbach in Amerika

Dirigent: Arthur Fiedler



LP (RCA, USA, 1956)


LP (RCA, F)


LP (RCA, GB)



LP (RCA, USA, 1969)


LP (RCA, USA, 1971)


CD (RCA)




Mitwirkende:

Samuel Mayes, Cello
Boston Pops Orchestra
Dirigent: Arthur Fiedler

Produktion:
RCA - 1956, Boston
1 LP / 1 CD - stereo

Katalog-Nr.:
LP (RCA, USA, 1956): LM 1990
LP (RCA, F): 530.218
LP (RCA, GB): CLP 1101
LP (RCA, USA, 1969): VICS 1466
LP (RCA, USA, 1971): VICS 1466
CD (RCA): 09026 61429 2



Anmerkungen:

Spielzeit: [53'45"]

Folgende Werke finden sich in der Auswahl dieser Aufnahme:


  • aus »La Belle Hélène« [09'00"]:
  • Ouvertüre [Orchesterfassung von Friedrich Lehner]
  • aus »Les Contes d'Hoffmann« [06'00"]:
  • Melodienfolge [Ouvertüre, Entr'acte zum 2. Akt & Intermezzo ("Barcarole", instrumental)]
  • aus »Geneviève de Brabant« [02'15"]:
  • Potpourri
  • aus »La Perichole« [09'30"]:
  • Potpourri
  • aus »La Grande Duchesse de Gérolstein« [07'00"]:
  • Ouvertüre [Orchesterfassung von Fritz Hoffmann]
  • »Les Belles Américaines« [06'30"]
  • [Orchesterfassung von Robert Russell Bennett]
  • »Musette - Air de Danse« [04'15"]
  • [Orchesterfassung]
  • aus »Orphée aux Enfers« [09'15"]:
  • Ouvertüre [Orchesterfassung von Carl Binder]

Die Erstausgabe der LP beinhaltet ein liebevoll gestaltetes Beiheft, welches dem Titel der Aufnahme entsprechend Offenbachs Reise von 1876 in die Vereinigten Staaten von Amerika zum Thema hat. Neben Texten von George R. Marek (Manager bei RCA) finden sich äußerst treffende Zeichnungen von Constantin Alajálov darin (so wie dieses Offenbach-Portrait).

Offenbach selbst stellte seinen Bühnenwerken oft, wenn auch nicht immer, nur kurze Introduktionen voran. Die Potpourri-Ouvertüren entstanden häufig durch fremde Hand anläßlich der jeweiligen Uraufführung einer Offenbachiade in Wien, wo das Publikum eine solche Einleitung erwartete.




Kommentare:


Diese Aufnahme ist ein wirkliches Dokument aus jener Zeit, in der sich mono langsam zu stereo wandelte und international durchsetzte. Auch wenn der Klang nicht mit dem heutigen Standard mithalten kann, so ist der Unterschied zu den rein monophonen Produktionen der 1950'er Jahre nicht zu überhören. Diesbezüglich heimst sich die Einspielung also auf jeden Fall eine gute Punktzahl ein.

Was die Bewertung der künstlerischen Seite betrifft, so wird es da für den Hörer schon schwerer: finden sich einerseits Höhepunkte wie die »Musette« und der Walzer der »Belles Américaines« in dieser Auswahl, so offenbart die Produktion doch gleichzeitig ihre nordamerikanische Herkunft. Die Schlaginstrumente dominieren wie so oft die eingespielten Stücke, und manches mal hätte man sich ein etwas einfühlsameres Dirigat von Arthur Fiedler gewünscht, der zwar Schwung auch in die wohlbekannten Ouvertüren des »Orphée« und der »Hélène« bringt, aber diesen leider sehr plakativ erzeugt. Das Orchester beeindruckt durch seine unaufdringliche Präzision, und wenn es denn schon Offenbach von der Stange sein muß, dann wenigstens mit einem Orchester wie dem Boston Pops.

Einen eigenen "Dirigenten" in der Bewertung verdient sich das liebevoll gestaltete Beiheft der LP-Erstausgabe, welches mit wirklich hervorragenden Offenbach-Portraits aus der Feder des Zeichners Constantin Alajálov aufwartet.

Fazit: Auch wenn die Interpretation an sich keinen Meilenstein für den Offenbach-Liebhaber darstellt, so macht die Produktion durch die Auswahl der Nummern sowie ihre Präsentation zumindest die ursprüngliche LP-Version zu einem kleinen Bonbon in der Sammlung.

[ Marcus Ebeling ]





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 • © Dezember 2006 •