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1938 fand die Uraufführung des Balletts »Gaîté Parisienne« statt, welches Manuel
Rosenthal nach Motiven aus Offenbachs Bühnenwerken komponiert hatte. 15 Jahre später
- Rosenthal hielt sich seinerzeit in Berlin auf - fand er in der noch vom Krieg
gezeichneten Stadt in verschiedenen Archiven Partituren Offenbach' scher Werke,
welche im Dritten Reich wegen der jüdischen Herkunft Offenbachs nicht aufgeführt
wurden. Spontan schuf Rosenthal daraus eine Orchestersuite, die »Offenbachiana«, und
spielte diese noch im gleichen Jahr (1953) mit dem RIAS-Symphonie-Orchester ein.
Die »Offenbachiana« weist im Vergleich zur ihrer Vorgängerin deutlich modernere Züge
mit zum Teil dissonanten Klängen auf und greift weitgehend auf Werke zurück, die
Rosenthal in der »Gaîté Parisienne« noch nicht zitiert hatte.
Themen aus folgenden Werken Offenbachs nahm Manuel Rosenthal in die Suite auf:
»Barbe-Bleue« • »Les Brigands« • »La Fille du Tambour-Major« • »La Grande Duchesse de
Gérolstein« • »Madame Favart« • »Le Papillon« • »Le Pont des Soupirs« • »Le Roi
Carotte« • »Vert-Vert« • »La Vie Parisienne«
[ Marcus Ebeling ]
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