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Produktion: Westminster - 1961 1 LP - stereo Katalog-Nr.: LP (Westminster, D): PWS 760 LP (Westminster, USA): WST 17035 LP (World Record Club): T 385 |
Anmerkungen:
Spielzeit: [42'45"] Folgende Ouvertüren finden sich in der Auswahl dieser Aufnahme:
* Offenbach selbst stellte seinen Bühnenwerken oft, wenn auch nicht immer, nur kurze Introduktionen voran. Die Potpourri-Ouvertüren entstanden häufig durch fremde Hand anläßlich der jeweiligen Uraufführung einer Offenbachiade in Wien, wo das Publikum eine solche Einleitung erwartete. |
Kommentare:![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Hermann Scherchen legte mit dieser Kompilation Ouvertüren vor, die in ihren Interpretationen bis heute deutlich aus der Discographie herausstechen. Während in den 1970'er Jahren die Operette einen unverdienten Tod in süßlichen Neuorchestrierungen und überladenen Aufführungen zu finden drohte, ging Herrmann Scherchen knapp 15 Jahre vorher genau den entgegengesetzten Weg: sein Dirigat läßt sämtliche sechs Nummern dieser Produktion regelrecht sachlich und sogar militärisch erscheinen. Blechbläser und Schlaginstrumente führen ein strenges Regime und der Einsatz der übrigen Instrumente macht aus mancher Passage ein von dem eigentlichen Bühnenstück völlig losgelöstes symphonisches Werk. Dies alles soll aber nicht heißen, daß die Aufnahme nicht hörenswert wäre. Scherchen gelingt es durchaus, den altbekannten Nummern neue und interessante Seiten abzugewinnen, das Zuhören ist dabei von der ersten bis zur letzten Minute spannend. Nur hin und wieder ertappt man sich bei der Frage, ob Scherchen sich mit seiner Interpretation nicht auf seine Weise ebenso so weit vom Charme der französischen Romantik entfernt wie es die eingangs erwähnten Einspielungen aus den 1970'er Jahre auf ihre Weise taten. Das Orchester der Wiener Staatsoper beeindruckt durch auffallend präzises Spiel, was bei den teilweise angeschlagenenen schnellen Tempi schon etwas heißen will. Die Aufnahme entstand 1961, also in den Kindertagen der Stereoproduktionen. Obwohl auf der Coverrückseite der amerikanischen Westminster-Ausgabe die Aufnahmetechnik präzise erläutert wird (so auch die Plazierung des Orchesters um die Mikrophone herum) und man sich um eine Optimierung der Klangqualität fraglos bemüht hat, klingt die Aufnahme bisweilen etwas blechern und unausgewogen. Unter dem Strich stellt diese Einspielung eine lohnenswerte Ergänzung der Sammlung in Sachen Ouvertüren dar, einen Grundstein sollte man allerdings dann doch eher mit der französischen Konkurrenz legen.
[ Marcus Ebeling ]
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