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Barbe-Bleue[ Ritter Blaubart ] |
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Nach dem Erfolg der »Belle Hélène« konzipierte Offenbach ein neues Werk für seine Stars Hortense Schneider und José Dupuis: den 1866 uraufgeführten »Barbe-Bleue« (»Ritter Blaubart«). In dieser schwärzesten aller Operetten wird die Blaubart-Sage auf den Kopf gestellt: Ritter Blaubart belastet sich hier nicht persönlich mit der Beseitigung seiner Frauen, sondern überläßt dies seinem Alchimisten Popolani. Dieser aber hat ein weiches Herz, und so leben sämtliche Ex-Frauen Blaubarts noch. Als nun die bäuerliche Boulotte als Ehefrau Nummero 6 dazu stößt, kommt es zur Revolution: unter Boulottes Führung marschieren die Frauen aus ihrer Gruft und konfrontieren Blaubart mit seinen Missetaten. Wohl auf Grund des rabenschwarzen Humors und des zweifelhaften Charakters der Titelfigur, die einzig dasteht in der Operetten-Literatur, hatte der »Blaubart« es beim deutschsprachigen Publikum schwer. Dies änderte erst Walter Felsensteins legendäre Inszenierung, die sich von 1963 bis 1992 im Repertoire der Komischen Oper Berlin befand.
[ Michael Laricchia ]
1941 entstand das auf »Barbe-Bleue« zurückgehende Ballett »Bluebeard« von Antal Dorati. |
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