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1978 nahm sich das Cincinnati Pops Orchestra unter der Leitung von Erich Kunzel der
"Offenbach-Ouvertüren" an, die, wie so meist, auch in dieser Einspielung nicht
unbedingt von Offenbach selbst komponiert wurden.
Kunzels Dirigat besticht durch eine angenehme Ausgewogenheit der zügigen und ruhigen
Tempi und einem Gespür für komische Passagen. Das Orchester ergänzt dies durch eine
beachtliche Präzision und gibt der Aufnahme jene schwungvolle Note, die man vom
Cincinnati Pops Orchestra aus anderen Einspielungen gewohnt ist.
Obwohl man der Produktion einen unterhaltsamen Charakter somit nicht absprechen kann,
läßt sich allerdings in weiten Teilen ein sehr plakativer Umgang mit Offenbachs Musik
(so man diese im Hinblick auf die eingangs gemachte Einschränkung überhaupt so nennen
kann) erkennen. Die Schlaginstrumente, allen voran Becken, Pauke und Trommel,
dominieren diese Aufnahme über Gebühr. Ein dramatischer Effekt war hier anscheinend
letztenendes wichtiger als eine unspektakuläre, aber subtilere Interpretation. Und so
wirkt die Einspielung weitgehend wie eine gute Adaption im Rahmen eines Kurkonzertes
oder einer Jahrmarktsuntermalung.
Fazit: hörenswert und beeindruckend, aber nicht unbedingt das, was der
Offenbach-Freund zu seinen Schätzchen zählt.
[ Marcus Ebeling ]
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