Anne Sofie von Otter singt Offenbach

Anne Sofie von Otter, Mezzo-Sopran



CD (Deutsche Grammophon [DG])




Mitwirkende:

Stéphanie d'Oustrac
Christophe Grapperon
Jean-Christophe Henry
Magali Léger
Choeur des Musiciens du Louvre
Leitung: Sébastien Rouland

Les Musiciens du Louvre - Grenoble
Dirigent: Marc Minkowski

Aufnahme:
Arien und Ensembles
in französischer Sprache

Produktion:
DG - 2001, Paris
1 CD - stereo, live

Katalog-Nr.:
CD (DG): 471 501 2



Anmerkungen:

Spielzeit: [70'00"]

Folgende Nummern finden sich in der Auswahl dieser Aufnahme:



aus »La Grande Duchesse de Gérolstein«:
  • »Portez armes!« (Chor)

  • »Ah! Que j'aime les militaires« (la Grande Duchesse)
  • la Grande Duchesse Anne Sofie von Otter

  • »Oui, général, quelqu'un vous aime« (la Grande Duchesse)
  • la Grande Duchesse Anne Sofie von Otter
    Fritz Gilles Ragon

  • »Ah! C'est un fameux régiment« (la Grande Duchesse)
  • la Grande Duchesse Anne Sofie von Otter
    Fritz Gilles Ragon


aus »Fantasio«:
  • »Voyez dans la nuit brune« (Fantasio)
  • Fantasio Anne Sofie von Otter

  • »Quel murmure charmant« (Fantasio)
  • Fantasio Anne Sofie von Otter
    Elsbeth Magali Léger


aus »Le Carnaval des Revues«:
  • »Symphonie de l'avenir« (der Komponist)
  • der Komponist Laurent Naouri


aus »Madame l'Archiduc«:

aus »Les Contes d'Hoffmann«:
  • »Belle nuit, ô nuit d'amour« (Nicklausse)
  • Nicklausse Anne Sofie von Otter
    Giulietta Stéphanie d'Oustrac


aus »La Belle Hélène«:
  • »C'est le devoir des jeunes filles« (Chor der jungen Mädchen)

  • »Amours divins!« (Hélène)
  • Hélène Anne Sofie von Otter


aus »Barbe-Bleue«:
  • »Y'a des bergers dans le village« (Boulotte)
  • Boulotte Anne Sofie von Otter


»Ouverture à Grand Orchestre«



aus »Lischen et Fritzchen«:
  • »Je suis alsacienne« (Lischen)
  • Lischen Anne Sofie von Otter
    Fritzchen Laurent Naouri


aus »La Vie Parisienne«:
  • Finale 2. Akt: »Nous entrons dans cette demeure« (Chor)
  • Gabrielle Anne Sofie von Otter
    Frick Gilles Ragon
    Raoul de Gardefeu Jean-Christophe Henry
    le Baron Laurent Naouri


aus »La Fille du Tambour-Major«:
  • Finale 2. Akt - Auszug: »Que m'importe un titre éclatant« (Stella)
  • Stella Anne Sofie von Otter


aus »La Périchole«:
  • Finale 1. Akt - Auszug: »Ah! Quel dîner je viens de faire« (la Périchole)
  • la Périchole Anne Sofie von Otter

Eine entsprechende Aufnahme dieses Konzertes erschien auch als DVD mit dem Titel "Ein Offenbach-Konzert". Jener Mitschnitt enthält zwei weitere Nummern, den Konzertwalzer »Souvenir d'Aix-les-Bains« sowie »Maintenant, je veux« (Jupiter) aus »Orphée aux Enfers«.

Ebenfalls unter dem Dirigat von Marc Minkowski entstanden:



Kommentare:


Obwohl sich mit Anne Sofie von Otter und Marc Minkowski zwei Meister ihres Faches der Aufgabe eines Sänger-Portraits vor dem Hintergrund des Offenbach' schen Oeuvres annahmen, bleibt diese Einspielung letztenendes eine sehr zwiespältige Angelegenheit.

Minkowski führt das Orchester mit der für ihn so typischen Frische, wobei das Dirigat sehr viel ausgewogener wirkt als im »Orphée« vier Jahre zuvor. Er läßt dem Orchester genügend Raum, sich als ein homogener Klangkörper zu präsentieren - und auch die Tempi sind behutsamer gewählt als die früherer Aufnahmen.

Anne Sofie von Otter verfügt ihrerseits zweifelsohne über einen der klangschönsten Mezzo-Soprane unserer Tage: klar, sicher und voller Gefühl. Ihr zuzuhören ist für sich genommen schon ein Genuß.

Und trotz dieser Vorzüge leidet die Einspielung in vielen Passagen unter einem Mangel an Esprit. Dies gilt für die Auszüge aus der »Grande Duchesse« ebenso wie für den »Carneval des Revues«, wobei letzterer - man muß es leider sagen - wie ein ganz schlechter Pausenfüller wirkt. Die Stärke der Produktion liegt eindeutig in den ruhigeren Passagen wie beispielsweise den Nummern aus »Fantasio« und der Barcarole aus »Les Contes d'Hoffmann«.

Hinzu kommen die oft stimmlich nicht sehr einnehmenden Sänger der kleineren Rollen, bei denen etwa Gilles Ragon einfach nur angestrengt wirkt.

Alles in allem ist es ein wirklich lobenswertes Anliegen, Offenbach von der Operettenseligkeit zu befreien, welche so oft seine Werke zu ersticken droht. Gleichwohl bleibt festzuhalten, daß ein wirklicher Funke nicht überzuspringen vermag und man sich möglicherweise zu sehr auf die Wirkung der großen Namen der Künstler verließ. Einen besseren Eindruck hinerläßt da die parallel produzierte DVD-Fassung dieses Konzertes.

[ Marcus Ebeling ]




Dies ist nicht einfach ein weiteres Offenbach-Recital einer prominenten Sängerin. Hier wurden neben einzelnen Arien auch Duette und größere Ensembles eingespielt, und zwar stets in Offenbachs Originalinstrumentationen, wie sie in der Edition Keck vorliegen. So klingen auch vertraute Nummern aus »La Belle Hélène«, »La Grande Duchesse« oder »La Vie Parisienne« anders als bislang gewohnt.

Dirigent Marc Minkowski macht sich hier abermals um die Renaissance Offenbach' scher Werke verdient, auch indem er zum Beispiel Ausschnitte aus »Fantasio« einspielen läßt. Anne Sofie von Otter wird ihren vielfältigen Aufgaben voll und ganz gerecht. Das sie umgebende Sängerensemble hält allerdings nicht gleiches Niveau.

[ Michael Laricchia • 10.05.06 ]




Ich dachte eigentlich, kein Offenbach-Fan zu sein, aber durch diese CD bin ich eines Besseren belehrt. Anne Sophie von Otter singt hinreißend, mit Wortwitz und Schwung, ihr scheint einfach alles zu gelingen. Sie und der Dirigent machen deutlich, welch' geistreicher Komponist Offenbach war. Auch die anderen Stimmen finde ich sehr gut und mit komischen Talent dargeboten. Die Auswahl ist sehr gut, eine Ouvertüre sorgt für orchestrale Abwechslung.

Wirklich eine CD für gute Laune!

[ Gregor Nagler • 09.07.06 ]




»Fantasio« is probably the most beautiful of Offenbach's work. His delightful sadness with a touch of hope at the end is the most musically achieved opéra comique.

After the Rennes performance in 2000, which have disappointed a lot of persons, this interpretation of No. 2, "Ballade à la Lune" makes us miss the full recording. Anne Sofie von Otter makes this song very strange and Minkowski is not too fast in the tempo (less fast than the Rennes Version).

If Marcus allows me, perhaps I'll make an historical note on »Fantasio«.

See you soon.

[ Jérôme • 17.08.06 ]




Audio 12/02: »14 Titel kehren Anne Sofie von Otters komödiantische Seiten witzig heraus. Auch die als Barockspezialisten bekannten Musiker zeigen, wie Offenbach klingen muss, kein Operettenmuff, kein ewiger Cancan, sondern Musik eines Komponisten, der sein Handwerk gelernt hat.«

[ aufgespürt von Opermaniac • 28.05.07 ]




Im Großen und Ganzen ist das eine sehr gelungene CD. Besonders gefällt mir, dass endlich der »Fantasio« in zwei Ausschnitten bedacht wird. Sehr zart, sehr fein und Frau von Otter singt das wirklich gut.

Leider sind wieder einmal die üblichen Ausschnitte aus bekannten Werken zu hören, die einem manchmal schon auf die Nerven gehen, so oft werden sie ausgewählt. Das ist gänzlich unverständlich. Auch scheint das »S..A..D..E« aus der »Frau Erzherzogin« ja wirklich nicht die einzige gute Nummer zu sein, die dieses Meisterwerk zu bieten hat!

Trotz dieser - eher subjektiven - gesehenen Mängel: Gepflegtes Dirigat von Marc Minkowski und recht gute Leistung des Chors und der Solisten! Großes Lob auch für das gute booklet mit den Übersetzungstexten!

[ leider anonym • 26.08.08 ]





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 • © November 2004 •