DVD (TDK) |
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Aufnahme: Gesamtaufnahme in französischer Sprache Inszenierung: Laurent Pelly Bildregie: (keine Angabe) Produktion: TDK - 1997, Lyon 1 DVD - dolby digital, live Katalog-Nr.: DVD (TDK): DV OPOAE |
Anmerkungen:
Spielzeit: Ouvertüre & 1. Akt [72'45"] • 2. Akt [43'45"] • Zugabe [01'45"] Die Einspielung stellt eine Kombination der Versionen des »Orphée« von 1858 und 1874 dar. Ausgehend von der Urfassung des Jahres 1858 wurden folgende Nummern zusätzlich aufgenommen:
Vor dem 2. Bild des 1. Aktes wird das bereits im 1. Bild getanzte Hirtenballett wiederholt. Die ebenfalls unter Marc Minkowski entstandene CD-Einspielung des »Orphée« wurde parallel zu dieser Aufführung im Studio produziert. Ebenfalls unter dem Dirigat von Marc Minkowski entstanden:
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Kommentare:![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Der »Orphée« war die erste gemeinsame Offenbach-Arbeit von Laurent Pelly (Inszenierung) und Marc Minkowski (Dirigat). Und man merkt der Produktion an, daß sich beide auf ihrem Gebiet mit Offenbach noch anfreunden müssen, obwohl frische und intelligent-vergnügliche Ansätze in Musik und Aufführung fraglos zu erkennen sind. Was die Inszenierung betrifft, so trippeln die handelnden Personen leider auffallend oft auf der Bühne umher, ohne ein wirkliches Ziel zu haben. Und auch das Bühnenbild im 1. Akt, 1. Bild (eine leere Fabrikhalle mit Feuerleitern und Notausgang) läßt den Hörer mit den Fragen "Wo sind wir?" und "Warum sind wir hier?" allein. Etwas verloren wirken auch die eingelegten Ballette, die zwar nett anzusehen sind, aber die Inszenierung nicht wirklich weiterbringen. Deutlich besser gelingen da der kissendominierte Olymp und Plutos düsteres Kellergeschoß. Minkowskis Dirigat entspricht natürlich dem der nachträglichen Studio-Einspielung dieser Produktion und leidet so ebenfalls unter einer Überzeichnung von Tempo und Rhytmusinstrumenten. Genau wie Pelly verläßt Minkowski erst in der »Grande Duchesse« die zeitweilig plakative Art, mit dem süßlichen Operettenstil vergangener Tage zu brechen. Bis auf die öffentliche Meinung, die in der Studio-Einspielung von Ewa Podles, auf der Bühne jedoch von Martine Olmeda gesungen wird, sind die Darsteller der Hauptrollen in beiden Aufnahmen identisch. Natalie Dessay ist manchmal eine Idee zu hysterisch, um dabei noch lustig zu sein, aber stimmlich ist ihre Eurydice erstklassig. Ebenso tadellos gelingt der Orphée Yann Beurons, der sich leider auf Grund der Inszenierung nicht so recht ausspielen kann. Leider ist Pluton (Jean-Paul Fouchécourt) etwas anstrengend, was verhindert, daß der umstürzlerische Gott der Unterwelt zum Sympathieträger wird - was zweifelsfrei im Libretto angelegt ist. Sehr passend, stimmlich wie darstellerisch: Laurent Naouri als unmoralischer Göttervater. Alles in allem ein begrüßenswerter Neustart zurück zu den Wurzeln, der manchmal durch Tempo und Stil ins Straucheln kommt ...
[ Marcus Ebeling ]
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![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Diese Inszenierung von Laurent Pelly macht viel Vergnügen und wurde sorgfältig abgefilmt. Marc Minkowski am Pult wählt schnelle Tempi. So vereinen sich Musik und Szene zu einem Theaterspaß in dem vor allem Natalie Dessay all ihre Talente und Reize voll ausspielen kann. Ihre überdrehte, witzige Eurydice ist gesanglich wie schauspielerisch eine Höchstleistung. Aber auch die übrige Besetzung macht ihre Sache sehr gut: Laurent Naouri als höchst attraktiver Gott Jupiter und der einnehmend charmante Yann Beuron als Orphée. Die dem Werk immanente Gesellschaftskritik kommt allerdings in dieser Interpretation (vor allem in den Olymp-Szenen) etwas zu kurz. Auch greifen die Auftritte des Balletts und die Szenen der Sänger-Darsteller nicht so nahtlos ineinander wie zum Beispiel in Pellys Inszenierung der »Belle Hélène«. Die DVD ist gut ausgestattet mit Stereo-Ton, Surround-Ton und Untertiteln in Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch. Alles in allem: empfehlenswert.
[ Michael Laricchia • 04.07.06 ]
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![]() ![]() ![]() ![]() ![]() »Orpheus in der Unterwelt« ist mit großem Abstand die Oper, die ich am häufigsten gesehen habe. Im Frühjahr 2005 wurde dieses Stück mit mäßigem Erfolg (zwei Vorstellungen wurden abgesagt, bei den meisten anderen Vorstellungen war der Zuschauerraum halbvoll bis fast leer) am saarländischen Staatstheater aufgeführt (Inszenierung: Andreas von Studnitz). Ich habe mir dieses Stück 15 Mal angesehen, weil die Musik natürlich großartig ist. Es ist die gleiche Fassung, die auch Minkowski für seine Produktion gewählt hat. Die Ausstattung dieser Aufführung aus dem Théâtre du Châtelet ist (bis auf das erste Bild in der Fabrikhalle) sehr schön und passt hervorragend zu Orphée, leider ist die Personenführung wenig einfallsreich. In der saarbrücker Inszenierung beispielsweise stiegen die Götter am Ende des 2. Aktes zur Musik in den Orchestergraben hinab (»Oh nimm’ uns alle mit ... «). Auch das Ende des 1. Aktes geriet in Saarbrücken vor geschlossenem Vorhang zu einem lebhaften Hin und Her während unter Laurent Pelly die Öffentliche Meinung und Orpheus bloß auf der Stelle marschieren ... Musikalisch natürlich ist dies eine Aufführung, die allen anderen gegenüber soviel Drive und Charme besitzt, dass sich die Vorgänger sehr betulich dagegen anhören. Dies liegt wohl auch an der gewählten Fassung, die man nicht für Geld und gute Worte wieder gegen die 1874-er Fassung tauschen möchte. Eine DVD für die einsame Insel.
[ Michael Biehl • 11.02.07 ]
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![]() ![]() ![]() ![]() ![]() An die DVD von »La Belle Hélène« reicht so schnell nichts ran. Aber diese Oper hat auch tolle Musik und eine witzige Handlung. Alle schauspielen super und die Kostüme sind auch gut. Die Tänzer stören mich hier etwas, obwohl ich die in »La Belle Hélène« echt cool fand. Hier sind diese Stellen aber ein wenig langweilig. Den Kauf habe ich aber trotzdem nicht bereut.
[ fool4you • 19.02.07 ]
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![]() ![]() ![]() ![]() ![]() FonoForum 4/99: »Marc Minkowski ist ein Matador der Alten Musik, der bei Offenbach mit leichter Hand beweist, wie ernst man das Heitere nehmen muß.«
[ aufgespürt von Opermaniac • 28.05.07 ]
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