La Grande Duchesse de Gérolstein

Dirigent: Marc Minkowski



DVD (Virgin Classics)



Mitwirkende:

la Grande Duchesse Dame Felicity Lott
Fritz Yann Beuron
Wanda Sandrine Piau
le Général Boum François Le Roux
le Prince Paul Eric Huchet
le Baron Puck Franck Leguérinel
le Baron Grog Boris Grappe
Népomuc Alain Gabriel
Iza Maryline Fallot
Amélie Aurélia Legay
Olga Blandine Staskiewicz
Charlotte Jennifer Tani
der Notar Christophe Grapperon

Choeur des Musiciens du Louvre
Leitung: Christophe Grapperon

Les Musiciens du Louvre - Grenoble
Dirigent: Marc Minkowski
Aufnahme:
Gesamtaufnahme
in französischer Sprache

Inszenierung:
Laurent Pelly

Bildregie:
François Roussillon

Produktion:
Virgin Classics - 2004, Paris
2 DVD - dolby digital, live

Katalog-Nr.:
DVD (Virgin Classics): 310239 9



Anmerkungen:

Spielzeit: Ouvertüre & 1. Akt [55'30"] • 2. Akt [49'00"] • 3. Akt [45'30"]

Die Aufnahme folgt der quellenkritischen Partiturausgabe von Jean-Christophe Keck. Neben vielen kleineren Ergänzungen der bekannten Nummern erhielt vor allem der 2. Akt seine vollständige Form mit großem Finale zurück. Allerdings wurden im Rahmen der Aufführung innerhalb der Nummern Striche vorgenommen.

Die ebenfalls unter Marc Minkowski entstandene CD-Einspielung der »Grande Duchesse« wurde parallel zu dieser Aufführung im Studio produziert, jene Aufnahme ist im Gegensatz zur Bühnenfassung vollständig.

Ebenfalls unter dem Dirigat von Marc Minkowski entstanden:


Kommentare:


Was kann eine Aufnahme wie die der »Grande Duchesse« unter Marc Minkowski am Pult und mit Dame Felicity Lott in der Titelrolle noch übertreffen? Richtig: der Livemitschnitt eben dieser Inszenierung.

Was die musikalischen Leistungen des Dirigenten, des Orchesters und der Sänger betrifft, so kann zur Vermeidung von Wiederholungen getrost auf die Anmerkungen zur parallel entstandenen CD-Studioproduktion verwiesen werden, denn alle Künstler liefern auch auf der Bühne die gleiche, vorbildliche Qualität.

Hinzu kommt jedoch die grandios geratene Inszenierung Laurent Pellys. Ohne auch nur einen Moment in Albernheiten abzugleiten - wie es über Jahrzehnte im Bereich der opéra bouffe leider nur zu üblich war - präsentiert Pelly die ganze Absurdität des militärischen Säbelrasselns unter einem mitreißenden Augenzwinkern. So wird im Lager der Soldaten in einer gelungenen Mischung aus »Schwanensee« und Kampfsportübungen marschiert, während sich die Großherzogin mit Klappstuhl, Teegedeck und rotem Teppich im Kreise ihrer in Flecktarnkleidern steckenden Hofdamen die Ehre gibt. Dabei fällt auf, wie sehr Pelly auf das achtet, was die Musik ihm vorgibt: sämtliche Bewegungen in den Noten finden ihre Entsprechungen auf der Bühne.

Beeindruckend geraten Mimik und Gestik der Protagonisten. Während Felicity Lotts Großherzogin ihre kindlich-alberne Freude über die schmucken Soldaten kaum verbergen zu können scheint, schmollt die schwarzgezopfte und gummigestiefelte Wanda (Sandrine Piau) drollig am Bühnenrand. Yann Beuron, der vom Äußeren her nicht unbedingt das Paradebeispiel eines herzensbrecherischen Soldaten darstellt, liefert gleichwohl einen überzeugenden Gernegroß ab. Einen in seiner Darstellung eher zurückhaltenden und gerade deshalb so glaubhaften Général Boum steuert François Le Roux bei, der offenbar genau darum weiß, daß seine Figur ohne plakative Komik bereits die gewollte Lächerlichkeit mitbringt.

Angenehm fällt auch das kleine Ballett-Ensemble auf, welches sowohl während der Handlung als auch zu den Entr'actes köstliche Einlagen liefert, so beispielsweise die "Hofdamen" - passender wäre hier "Hofherren", aber diesen Begriff gibt es weder hierzulande, noch in Gerolstein -, die sich vor Beginn des dritten Aktes gemeinsam mit ein paar verliebten Soldaten an klassichen Ballettfiguren versuchen.

Die Bildregie ist abwechslungsreich und detailfreundlich, findet oft die gewollt verdutzten Gesichter der neben der eigentlichen Handlung agierenden Personen und läßt so die zweieinhalbstündige Aufführung wie im Flug vergehen. Abgerundet wird der durchweg positive Eindruck dieser Produktion durch den hervorragenden Ton des Mitschnitts.

Fazit: ein Grundbaustein der Discographie - oder um es mit den Worten der Großherzogin zu sagen: »Sehr schön!«

[ Marcus Ebeling ]




Das Team, welches uns mit der »Belle Hélène« im Châtelet Paris einen so wunderbaren, witzig-burlesken Offenbach-Abend beschert hatte, hat wieder zugeschlagen: »La Grande Duchesse de Gérolstein«, Offenbachs große Militär-Satire, abermals eine Aufzeichnung aus dem Châtelet, abermals mit der großartigen Felicity Lott in der Titelrolle.

Die Regie lag wieder in den Händen von Laurent Pelly, das Dirigat in denen von Marc Minkowski. Auch Yann Beuron mit seinem schönen, leichten Tenor ist wieder dabei. Und auch diesmal ist wieder eine Offenbach-Aufführung dabei herausgekommen, die großen Spaß macht und für die DVD gut abgefilmt wurde. Die Doppel-DVD ist mit Stereo- und Surround-Ton ausgestattet und verfügt über Untertitel in Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch und Italienisch.

Sehr zu empfehlen.

[ Michael Laricchia • 04.07.06 ]




Dame Feliicity Lott is absolutely terrific as the title character in this hilarious production. She is having so much fun here and it shows in this wondeful farce. As with her outstanding Helen in the equally funny »La Belle Hélène«, Dame Felicity sparkles as a frustrated woman dying for a romantic fling with a young stud. When she retires from opera she should do comedy. What she could do for Noel Coward.

This is a long production with much added music and the production shines. This DVD is worth the price just for the newly recorded "Carillon" selection that concludes Act 2. It is five minutes of pure hilarity with a wonderful galop that could only be Offenbach.

Dame Felicity is a British national treasure. We should all be happy that she doesn't have the same opinion of Offenbach that Richard Wagner had. Buy - watch - and enjoy.

Hopefully there may be more Offenbach that she can do.

[ A. Grossmann • 06.07.06 ]




Je l'ai enfin!!! Presque un an que l'enregistrement avait été réalisé. Magnifique spectacle que voilà.

Les artistes sont fantastiques: François Le Roux inquiétant en Général Boum, Eric Huchet savoureusement ridicule en Prince Paul, Yann Beuron irrésistible en Fritz, le fantassin simplet, Sandrine Piau et son physique à la Deschien (et sa voix qui, quoi qu'on en dise, rempli tout à fait son rôle, et même mieux). Et surtout Dame Felicity, à la hauteur de la folie de son personnage. Une Grande Duchesse vieillissante, aigrie, portée sur la bouteille et nymphomane. Bien loin des critiques qui ont pû être formulées, les artistes sont tout à fait à leur place et assurent vocalement.

Evidemment, on est loin de »La Belle Hélène« que Minkowski et Pelly avaient montée il y a quelques années, mais les faiblesses sont plus inhérentes à la partition qu'à la mise en scène. On est également loin ici du travail de modernisation qui avait été fait sur »Orphée« et »Hélène«, même si Pelly se permet des clins d'oeils, comme le groupe de touristes débarquant lors du duo de Boum et de la Duchesse.

Un seul regret: alors que le CD présentait la version dite 'originelle' de l'oeuvre, la version 'scène' est amputée de quelques mesures, sacrifiées à la mise en scène: sur le final du 1er acte (oh, quel dommage!!), et surtout sur la scène de la Conjuration, qui n'avait jusqu'à présent été jouée que lors de la première de l'Opéra, avant qu'Offenbach la retire. On regrettera aussi l'absence de bonus.

Mais il y a un plus indéniable: la scène de la Méditation de la Grande Duchesse au début du 3ème acte se trouve allongée d'un couplet, absent du CD. Juste ce qui me manquait!!!

Bref, un 'must have' dans sa DVDthèque. Ah, qu'on aime les militaires!!!

[ babs668 • 10.07.06 ]




Auf dieser DVD machen dieselben Leute mit, wie bei »La Belle Hélène«, auch der Regisseur ist derselbe. Deshalb habe ich mir diese DVD gekauft, weil ich »La Belle Hélène« so toll fand.

Diese Oper finde ich zwar nicht ganz so toll wie »La Belle Hélène«, aber sie ist auch witzig gemacht, mit vielen coolen Einfällen.

[ fool4you • 19.02.07 ]




FonoForum 05/06: »Eine herrliche Typenparade geisterhafter Schießbudenfiguren von latenter Gefährlichkeit. Das schrammt subversiv immer am Rande des bitteren Ernstes. Und wird vielleicht deshalb von Marc Minkowski so harsch und knallig, so rhythmisch straff und unerbittlich aufgezäumt.«

[ aufgespürt von Opermaniac • 28.05.07 ]





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 • © Juli 2006 •