LP (Barclay) |
CD (Accord) |
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Anmerkungen:
Spielzeit: [31'30"] Folgende Nummern finden sich in der Auswahl dieser Aufnahme: aus »La Grande Duchesse de Gérolstein«:
aus »La Vie Parisienne«:
aus »La Belle Hélène«:
aus »La Périchole«:
aus »La Chanson de Fortunio«:
Bei der Wiederveröffentlichung auf CD wurden folgende Änderungen vorgenommen:
Ebenfalls unter dem Dirigat von André Girard entstand: |
Kommentare:![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Mit Wal-Berg war wieder einmal einer jener Arrangeure und Notenverbesserer am Werk, die meinen, es besser machen zu müssen und vor allem zu können als der Komponist selbst. Bei acht der zehn hier eingespielten Nummern wurden die Partituren von ihm bis in ihre Grundzüge hinein verändert und plakativ neu orchestriert. Sei es nun das Degen-Couplet der Großherzogin, welches in einem unangenehm lächerlich-martialischen Gewand daherkommt, oder das Liebeslied Fortunios, welches er zu einer billigen Glamour-Schmonzette degradiert. Welch eine Verschwendung wunderbarer Musik! Gerettet wird diese Aufnahme allein durch die wundervolle Stimme Suzy Delairs: ein soubrettenhaftes Timbre vereint sich harmonisch mit souveräner Technik. Aus dieser vorteilhaften Kombination läßt Suzy Delair eindrucksvolle Charaktere entstehen. Wie sehenswert mögen die von ihr in Offenbachs Werken verkörperten Rollen gewesen sein. Vielleicht beschreibt der Brief eines Hörers an Suzy Delair die Wirkung ihrer Stimme am besten: "Ich habe nie Hortense Schneider singen hören, aber ich kann mir vorstellen, daß ihr charmanter Geist Suzy Delair inspirierte und sie von dort oben zärtlich lächelnd zuhört." In welche Kategorie soll man eine solche Aufnahme in einer endgültigen Bewertung einordnen? Ginge es allein um die Stimme der Interpretin wären fünf "Dirigenten" angemessen, betrachtete man nur den instrumentalen Part, so wäre es nicht einmal einer. Leider beeinträchtigt der Totalausfall der orchestralen Seite den Gesamteindruck doch sehr, so daß - bei allem Respekt vor der Leistung Madame Delairs - nicht mehr als zwei "Dirigenten" angemessen scheinen.
[ Marcus Ebeling ]
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![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Suzy Delair macht es uns vor: so muß man Offenbach interpretieren, mit einer gesanglich wie schauspielerisch geschulten Stimme. So entstehen beim Anhören dieses Recitals vor dem geistigen Auge des Hörers Figuren und Situationen, die plastischer sind als manche Livedarbietung unserer Zeit. Über die Bearbeitungen der jeweiligen Orchesterparts kann man hingegen nur den Kopf schütteln. Die Zeit der Offenbach-Renaissance war 1961 noch weit und man kann nur bedauern, daß eine Interpretin wie Suzy Delair nicht die Möglichkeit hatte, diese Aufnahmen nach den neuen kritischen Editionen und unter Marc Minkowski oder Nikolaus Harnoncourt aufzunehmen.
[ Michael Laricchia • 10.05.06 ]
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