»Le Financier et le Savetier«

und andere Köstlichkeiten

Dirigent: Jean-Christophe Keck



CD (Accord)




Mitwirkende:

Aubépine Ghyslaine Raphanel
Larfaillou Eric Huchet
Belazor Franck Thézan
1. Gast Frédéric Bialeki
2. Gast (keine Angabe)
Orchestre des Concerts Pasdeloup
Dirigent: Jean-Christophe Keck

Aufnahme:
Gesamtaufnahme und Auszüge
in französischer Sprache

Produktion:
Accord - 2006, Paris
1 CD - stereo

Katalog-Nr.:
CD (Accord): 442 8964



Anmerkungen:

Spielzeit: Le Financier et le Savetier [40'45"] • Auszüge [26'00"]

Zusätzlich finden sich neben »Le Financier et le Savetier« folgende Auszüge:



aus »Madame Favart«:
  • Ouvertüre
  • »Prenant mon air le plus bénin« (Madame Favart)
  • Madame Favart Ghyslaine Raphanel


aus »Les Bavards«:
  • »Sans aimer, ah! Peut on vivre?« (Roland)
  • Roland Eric Huchet


aus »Dragonette«:

aus »L'Île de Tulipatan«:

aus »Fantasio«:
  • Entr'acte zum 2. Akt
  • »Psyché, pauvre imprudante« (Elsbeth)
  • Elsbeth Ghyslaine Raphanel


aus »La Fille du Tambour-Major«:
  • »Nous étions à Novare« (Robert)
  • Robert Frédéric Bialeki
    Claudine Ghyslaine Raphanel

Ebenfalls unter dem Dirigat von Jean-Christophe Keck entstand:



Kommentare:


Sicher darf man nicht den Fehler begehen, Einspielungen nur nach dem Klang der Namen der beteiligten Künstler zu beurteilen. Aber die Tatsache, daß mit Jean-Christophe Keck einer der engagiertesten, wenn nicht der engagierteste, Offenbach-Forscher am Dirigentenpult steht, ist schon beinah wie ein Qualitätssiegel zu werten. Und die hierin enthaltenen Vorschuß-Lorbeeren werden nicht zu Unrecht vergeben.

Dies zeigt sich zum einen bei der Zusammenstellung dieser CD, wurde doch neben dem namensgebenden, vollständig eingespielten Opus »Le Financier et le Savetier« auf einzelne Nummern aus eher selten eingespielten Werken zurückgegriffen. Vergebens sucht der Hörer hier die aus Sängerportraits und Kompilationen sattsam bekannten Arien und Couplets aus »Orphée aux Enfers«, »La Belle Hélène« oder »La Grande Duchesse de Gérolstein«. Damit sei nichts gegen die musikalische Qualität dieser Kompositionen gesagt, aber es zeichnet Monsieur Keck eben aus, daß er den Offenbach-Freunden eben auch Neuland erschließt.

Darüber hinaus bietet diese Produktion aber auch diszipliniert musizierte, dabei äußerst stimmungsvolle Unterhaltung. Wenn die Tempi für französische Verhältnisse auch eher gemäßig daherkommen, fehlt es nie an der für die Gattung der opéra / opérette bouffe so notwendigen, wenn auch ebenso oft unterschätzten Leichtigkeit.

Das Orchestre des Concerts Pasdeloup wurde in seinem präzisen Spiel mit sehr gutem, differenziertem Klang eingefangen.

Beeindruckend präsentieren sich auch die vier Gesangssolisten dieser Einspielung. Stimmlich stehen sich Ghyslaine Raphanel, Eric Huchet und Frank Thézan in nichts nach - und auch Frédéric Bialecki, der nur in zwei kleinen Parien in Erscheinung tritt, kann sich neben seinen Kollegen behaupten. Angenehm fällt auf, daß alle vier neben sicheren, passenden Stimmen über einen mitreißenden spielerischen Ausdruck verfügen.

Ein kleines Manko bilden die oft sehr langen Textpassagen in »Le Financier et le Savetier«, zumal die Handlung einem Einakter gemäß überschaubar ist und vielleicht nicht jede Szene, welche auf der Bühne wirkungsvoll sein mag, den gleichen Effekt bei einer rein akustischen Aufnahme hervorruft.

Trotzdem ist diese Produktion für einen wirklichen Offenbach-Jünger eine (äußerst bekömmliche) Pflichtübung.

[ Marcus Ebeling ]




And here is yet another new recording of another never before recorded Offenbach opéra bouffe! Full of the adictive type of music that you can expect from Offenbach. If you too are a fellow offenbachanite than you can not pass owning this bouffe from Offenbachs early career (1856). As to be expected there is not a boring piece in the entire bouffe plus there are delightful highlights from some less heard and some entirely unheard operas of Offenbachs on here as well.

The performance is sparkling and lacks nothing. Completely orchestrated and sung with superb excellence, this album will be played many times before you feel satisfied that you've gotten your fill. From the delightful patter of »Mais autant qu'un prince«, the delicous overture, and »J'ai z'un million« you wont be able to stop yourself.

The albums booklet is both in english and french and comes with a complete libretto and a delightful history of the piece. Plus on a final note I'd like to mention that this recording is put together by Jean-Christophe Keck, the very person who brought us a complete version of Offenbachs »Die Rheinnixen« and the original version of »La Grande Duchesse de Gérolstein« recorded by Marc Minkowski.

[ Brett Farrell "Offenbachinate" • 08.11.07 ]




Es ist erstaunlich, dass der Offenbach-Interessierte hier einmal ein eher schwächeres Werk des Meisters zu hören bekommt. Erstaunlich deshalb, weil man bei Offenbach fast nur "highlights" in diversen Aufnahmen kennt.

Umso mehr entzückt ist man von dieser in jedem Fall hochwertig zu nennenden Einspielung. Wieder bekommt man Kostproben selten gespielter Werke. Ich wußte zum Beispiel nicht, dass es eine originale »Madame Favart«-Ouvertüre gibt! Der Auschnitt aus »Fantasio« ist ebenfalls bemerkenswert und zeigt eine nicht alltägliche Seite von Offenbachs Können. Lediglich der letzte Ausschnitt aus der ohnehin schon häufig (in Frankreich) gespielten »Tochter des Tambourmajors« wäre entbehrbar gewesen.

Alles in allem: Ein großes Bravo für Jean-Christophe Keck und alle Mitwirkenden!

[ Mag. Christian Riedel • 11.02.08 ]





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 • © Juni 2007 •