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Aufnahme: Gesamtaufnahme ohne Dialoge in französischer Sprache Produktion: Bourg - 1970 1 LP / 1 CD - stereo Katalog-Nr.: LP (Bourg): BG 2007 CD (Bourg): BGC 14 |
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Anmerkungen:
Spielzeit: [16'30"] Obwohl die LP-Ausgabe nur aus einem Klappcover besteht, ist in einem separaten Beiheft der gesamte Text des Werkes abgedruckt. Ebenfalls auf der LP-Ausgabe und der CD-Ausgabe finden sich: Zusätzlich bietet die CD-Ausgabe: Ebenfalls unter dem Dirigat von Henri Gayral entstand: |
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Kommentare: Eingedenk der Tatsache, daß der französische Rundfunk sich um zahlreiche Einspielungen von Offenbachs kleineren Werken verdient gemacht hat, mag man an einer solchen fast gar keine Kritik mehr üben: ist man doch froh, daß sich überhaupt auf solch ein Tondokument zurückgreifen läßt. Gleichwohl bleibt festzuhalten, daß die Aufnahme nicht durchweg gelungen ist. Henri Gayral ist dabei mit seinem Dirigat kaum etwas anzulasten. Auch wenn das gesamte Werk einschließlich der Ouvertüre nur fünf Nummern bietet, so schöpft er sämtliche Stimmungen der Musik nach Kräften aus. Dies gilt sowohl für die ruhigen Passagen als auch für das zentrale, komische Duett »Je suis alsacienne«. Lina Dachary, erprobt in vielen Hauptrollen der Offenbachiaden, steht auch hier ihre Frau. Wenngleich man sich Lischen auf Grund der Handlung ein wenig jünger und zierlicher vorstellt, gelingt es Madame Dachary wieder einmal, ihrer Rolle neben einer kecken, klaren Stimme auch einen Charakter zu verleihen. Deutlich fällt dagegen Joseph Peyron ab, der in vielen Passagen und vor allem bei den Spitzentönen schlichtweg den Anforderungen der Partitur nicht gerecht wird. Entweder werden die Töne geradezu angesprungen und mit letzter Kraft gehalten oder schlichtweg verpaßt. Gerade weil das Werk nur von zwei Sängern getragen wird, schlägt dieser Ausfall so gravierend zu Buche. Leider ist auch der Klang der Aufnahme nur bedingt angenehm, denn er ist ungeheuer baßlastig. Bei der (historisch betrachtet völlig richtigen) kleinen Orchesterbesetzung stört der dröhnende Klang erheblich und nimmt dem Einakter oft die beabsichtigte Leichtigkeit. So bleibt als Fazit nur ein "schade". Schade deshalb, weil die seltene Umsetzung von Offenbachs »Lischen und Fritzchen« qualitativ nur mäßig geriet.
[ Marcus Ebeling ]
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