LP (EMI, F) |
LP (EMI, GB) |
LP (Angel) |
CD (EMI) |
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Aufnahme: Gesamtaufnahme in französischer Sprache Produktion: EMI - 1978, Toulouse & Paris 3 LP / 2 CD - stereo Katalog-Nr.: LP (EMI, F): 1163413 LP (EMI, GB): SLS 5175 LP (Angel): SZCX 3886 CD (EMI): 7 49647 2 |
Anmerkungen:
Spielzeit: Ouvertüre & 1. Akt [50'30"] • 2. Akt [39'00"] • 3. Akt [32'30"] • 4. Akt [18'15"] Ebenfalls unter dem Dirigat von Michel Plasson entstanden: |
Kommentare:![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Michel Plasson ist der einzige Dirigent, der sich an eine Gesamteinspielung des "großen Orpheus" von 1874 wagte. Insoweit gibt es schon aus diesem Grunde keine Aufnahme, die mit dem vorgelegten Ergebnis zu konkurrieren vermag. Aber darüber hinaus macht Plassons »Orphée« wirklich Spaß: weitestgehend passende Tempi sowie Musiker und Sänger, die ganz offensichtlich Spaß an der Produktion hatten, bescheren dem Hörer einen furiosen Wirbel aus einem durch und durch von Offenbachs Handschrift gezeichneten Werk - auch wenn dieses im Vergleich zu seinem Vorgänger von 1858 etwas an Bissigkeit vermissen läßt. Plasson gelingt es, hinreißend lebendige Finali für den 1. und 2. Akt zu liefern, nichts läßt sich im heimischen Wohnzimmer besser mitdirigieren als Orpheus' Aufbruch zu den Göttern. Ähnliches gilt für das Ende des Olymp-Bildes, denn diese Musik 'weckt die Toten auf', wie ein zeitgenössischer Kritiker Offenbachs erkannte. Wären da nicht die vielen - zwar vertretbaren, aber nicht minder schmerzhaften - Striche in den Balletten und hätte Plasson dem 3. und 4. Akt ebensoviel außergewöhnlichen Verve angedeihen lassen wie den ersten beiden - sein »Orphée« wäre perfekt. Nimmt man Mady Mesplés doch streckenweise sehr harten Sopran in Kauf, so erwartet die gespannten Ohren ein versiertes Ensemble, welches mit sich und Offenbach vertraut ist. Michel Sénéchal liefert - trotz einer nicht geraden kräftigen Stimme - einen vielschichtigen und tadellos gesungenen Orpheus. Charles Burles, wohl einer der besten Offenbach-Sänger auf Schallplatte / CD, erschafft einen teuflisch charmanten Pluto, welcher die Unterwelt bei weitem schmackhafter macht als den von Jupiter - Michel Trempont in einer Glanzrolle - gepeinigten Olymp. Jane Rhodes gibt der öffentlichen Meinung Ausdruck und Stimme, die ihres gleichen suchen. Ihr ist es zum großen Teil zu verdanken, daß das 1. Finale (»Allons, c'est le moment!« - unvergleichlich) einen unauslöslichen Eindruck zurückzulassen vermag. Die meisten Pressungen dieser Aufnahme sind qualitativ recht miserabel, hervorragend ist jedoch die amerikanische Angel-Ausgabe, welche sogar mit einem voluminöseren Klang aufwartet als der sehr viel später erschienene CD-Silberling.
[ Marcus Ebeling ]
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![]() ![]() ![]() ![]() ![]() This is a great recording of »Orphée« but sadly it is the only recording I know that is the complete extended version. There is so much great music that he added that often goes neglected (Offenbach later expanded his most popular work for various reasons but primarily for reasons economic). Plus I love the cover to this opera. I don't know if it's legal but I blew it up and hang it in my home (I did the same with the cover to »Robinson Crusoe«). My favorite addition is the extended ending to act 1. I always loved how grand it was but it's twice as grand in this recording. There is even a childrens choir towards the end. I recommend this version of »Orphée« second only to the Marc Minkowski one.
[ Brett Farrell "Offenbachinate" • 24.07.06 ]
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![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Wenn man den »Orpheus« in der "großen" Fassung von 1874 kennenlernen möchte, hat man zu dieser Aufnahme unter Michel Plasson keine Alternative. Die Einspielung unter Marc Minkowski enthält lediglich Teile der großen Fassung. Diese sind aber in der Instrumentation "verkleinert" worden, um sich in die Fassung von 1858, auf der jene Aufnahme basiert, einzufügen. Ergo kann man selbst diese Teile nur in der Plasson-Aufnahme in ihrer originalen Gestalt hören. Für die Besetzung wurde damals aufgeboten, was an Sängern in Frankreich Rang und Namen hatte. Darüber freut man sich bei Jane Rhodes (Öffentliche Meinung), Michel Sénéchal (Orpheus), Michèle Command (Venus), Jane Berbié (Cupido), Jean-Philippe Lafont (Mars), Michel Trempont (Jupiter) und André Mallabrera (Merkur) und das bedauert man bei Mady Mesplé (Eurydike). Mady Mesplés scharfe, kleine Stimme droht oft im Orchester der "großen" Fassung unterzugehen. Schlimmer noch fällt ihre Textunverständlichkeit und die Armut im Ausdruck ins Gewicht. Vergleicht man beispielsweise Ihre Version des Couplets im 3. Akt mit der Natalie Dessays unter Minkowski, ist der Qualitätsunterschied enorm. Das Dirigat Michel Plassons ist solide, aber nicht wirklich zündend. Hier wünschte man sich mehr von der vorwärtsdrängenden Energie eines Marc Minkowski oder John Eliot Gardiner. Wegen der überwiegend gelungenen Ensembleleistung stellt diese Einspielung dennoch ein überzeugendes Plädoyer für die Fassung von 1874 dar.
[ Michael Laricchia • 03.08.06 ]
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![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Eine wirklich sehr gelungene Aufnahme! Diese Einspielung ist mein Favorit unter den Aufnahmen des »Orphée«. Zwar gehört Mady Mesplé nicht gerade zu den Sängerinnen mit einer angenehmen Stimme, trotzdem trübt dies kaum das Hörvergnügen. Die Tempi sind eigentlich immer leicht und fröhlich, nur manchmal ein wenig zu lyrisch. (Was eigentlich gar nicht so schlimm ist, da 1874 die ganz stürmischen Zeiten der Offenbach-Musik sowieso vorbei waren.) Das Orchester und der Chor erweisen sich als durchweg gut. Der volle, satte Klang des Orchesters passt sehr gut zu einer monumentalen opéra feérie. Die Tonqualität ist durchweg sehr gut und es gibt auch sonst keine Mängel. Lediglich die Striche in den Balletten sind bedauerlich.
[ leider anonym • 16.08.06 ]
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![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Die obige Aufnahme von Michel Plasson sprüht musikalisch vor Witz und Heiterkeit. Michel Sénéchal singt die Partie des Orpheus meisterlich und auch Michel Trempont ist als Jupiter unübertrefflich. Einzig und allein Mady Mesplé finde ich mit der Rolle der Eurydice etwas überfordert, da ihre Stimme in den höheren Lagen "gequält" und schrill wirkt. Aber sonst eine wirklich wunderschöne Aufnahme in der Solisten, Chor und Orchester perfekt miteinander harmonisieren. Empfehlenswert ist auch Offenbachs »La Vie Parisienne« (»Pariser Leben«, Michel Plasson), ebenfalls mit Mady Mesplé, aber mit einer nicht so quitschenden Stimme.
[ leider anonym • 01.09.06 ]
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![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Auf dieser Aufnahme kann man viele französische Star-Sänger hören. Außerdem ist es bis heute die einzige Aufnahme der erweiterten Fassung. Leider ist auch diese nicht vollständig. Selbst die Ouvertüre ist gekürzt worden. Die wichtigsten Passagen der erweiterten Fassung kann man auch in der Aufnahme unter Marc Minkowski hören. Dort sind sie sogar besser gesungen und besser dirigiert. Vollständiger ist aber diese Aufnahme und die Sänger sind überwiegend gut.
[ Hannah P. • 20.10.06 ]
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