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CD (Hamburger Archiv für Gesangskunst [HAfG]) |
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Anmerkungen:
Spielzeit: [49'00"] • Acht Nummern [22'45"] Aus dem ursprünglich zweiaktigen Werk wurde in dieser Aufnahme durch Kürzungen und Umstellungen ein Einakter. Folgende Nummern - natürlich in deutscher Sprache gesungen - wurden dabei gestrichen:
An weiteren Gesamtaufnahmen bietet diese CD-Ausgabe:
Ferner finden sich acht einzelne Nummern in dieser Edition:
Ouvertüre
»Entrez, entrez, jeune fille à l'oeil bleu« (Frick) - Auszug
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Kommentare: Man hat sich fraglos Mühe gegeben, die »Schwätzerin von Saragossa« gut in Szene zu setzen. So erzählt Beatrix die gesamte Geschichte dieses Zweiakters einer neugierigen Nachbarin, was natürlich ihre Redseligkeit sinnfällig unterstützt. Leider griff man aber auch an mehreren Stellen in die Partitur ein und kürzte ohne erkennbare Not. Das Dirigat Franz Marszaleks geht im Großen und Ganzen in Ordnung, besondere Pfiffigkeit darf der Hörer jedoch nicht erwarten. Während die eher ruhigen Momente recht stimmungsvoll gelingen, fehlt es trotz zügiger Tempi bei den schnellen Passagen an Verve. Das Kölner Rundfunkorchester spielt präzise, jedoch hätte man von Musikern aus Offenbachs Heimatstadt ein wenig mehr Einfühlungsvermögen erwarten dürfen. Leider bleiben zwei der Protagonisten recht blaß: sowohl Inez (Käthe Möller-Siepermann) als auch Roland (Ferry Gruber) gewinnen kaum an Profil, ihre Nummern wirken fast bemüht. Dabei schrieb Offenbach gerade Roland eine großartige musikalische Liebeserklärung an Spanien, den spanischen Wein und die spanischen Frauen. Diese musikalische Offerte nutzt Herr Gruber leider nicht aus. Engagiert und stimmlich hörenswert präsentiert sich trotz seiner wenigen Auftritte Benno Kusche in der Rolle des Sarmiento. Die zweifellos beste Leistung bringt jedoch Erika Schmidt als plappernde Nervensäge Beatrix. Sehr ärgerlich sind die musikalischen Striche, die mit der Auslassung der Ouvertüre beginnen. Weiterhin fehlen zwei Solonummern von Roland und Beatrix. Bei einem Zweiakter fallen solche Kürzungen hörbar ins Gewicht, was auch zu einem Punktabzug führen muß. Was die ergänzenden acht Zugaben in Form historischer Aufnahmen angeht, so wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf die Notizen zu der oben erwähnten Einspielung von »Klim-Bim« verwiesen. Fazit: wieder einmal ein sehr typisch deutsch-beschaulicher Versuch, Offenbach zu Gehör zu bringen.
[ Marcus Ebeling ]
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