Die Schwätzerin von Saragossa

Dirigent: Franz Marszalek

& Klim-Bim

& Ein Ehemann vor der Tür

& Acht Nummern aus diversen Bühnenwerken



CD (Hamburger Archiv für
Gesangskunst [HAfG])




Mitwirkende:

Inez Käthe Möller-Siepermann
Roland Ferry Gruber
Beatrix Erika Schmidt
die Nachbarin (keine Angabe)
Torribio Willy Hofmann
Christobal Philipp Gehly
Sarmiento Benno Kusche
Torbisco (keine Angabe)
Catalinon (keine Angabe)
Berrocal (keine Angabe)
Bernadillo (keine Angabe)
Rundfunkchor Köln
Leitung: (keine Angabe)

Kölner Rundfunkorchester
Dirigent: Franz Marszalek

Aufnahme:
Gesamtaufnahme
in deutscher Sprache

Produktion:
HAfG - 1968
2 CD - mono

Katalog-Nr.:
CD (HAfG): 30109



Anmerkungen:

Spielzeit: [49'00"] • Acht Nummern [22'45"]

Aus dem ursprünglich zweiaktigen Werk wurde in dieser Aufnahme durch Kürzungen und Umstellungen ein Einakter. Folgende Nummern - natürlich in deutscher Sprache gesungen - wurden dabei gestrichen:

  • Ouvertüre
  • »Sans aimer, ah, peut-on vivre!« (Roland)
  • »Ah, quel métier que d'être femme« (Beatrix)

An weiteren Gesamtaufnahmen bietet diese CD-Ausgabe:

Ferner finden sich acht einzelne Nummern in dieser Edition:


  • aus »La Grande Duchesse de Gérolstein«:

  • Ouvertüre
    [keine Angaben zum Orchester, Dirigent: J.-E. Szyfer, aufgenommen 1930, mono]
    »Pour épouser une princesse« (le Prince Paul)
    [André Noël, keine Angaben zu Orchester und Dirigent, aufgenommen 1932, mono]
  • aus »La Périchole«: »Dans ces couloirs obscurs« (la Périchole) - Auszug
  • [Fanely Revoil, keine Angaben zum Orchester, Dirigent: Edouard Bervily, aufgenommen 1935, mono]
  • aus »Orphée aux Enfers«: »Pour attirer du fond de sa retraite« (Cupidon)
  • [Emma Luart, keine Angaben zu Orchester und Dirigent, aufgenommen 1931, mono]
  • aus »La Vie Parisienne«:

  • »Entrez, entrez, jeune fille à l'oeil bleu« (Frick) - Auszug
    [Hélène Regelly, Orchestre Théâtre Mogador, Dirigent: M. Diot, aufgenommen 1931, mono]
    »On va courir, on va sortir« (Gabrielle)
    [Marthe Coiffier, Orchestre Théâtre Mogador, Dirigent: M. Diot, aufgenommen 1931, mono]
  • aus »La Belle Hélène«: »Au mont Ida« (Pâris)
  • [Victor Pujol, keine Angaben zum Orchester, Dirigent: Gustave Cloëz, aufgenommen 1929, mono]
  • aus »La Chanson de Fortunio«: »Si vous croyez que je vais dire« (Valentin)
  • [Georges Foix, keine Angaben zur Klavierbegleitung, aufgenommen 1930, mono]


Kommentare:


Man hat sich fraglos Mühe gegeben, die »Schwätzerin von Saragossa« gut in Szene zu setzen. So erzählt Beatrix die gesamte Geschichte dieses Zweiakters einer neugierigen Nachbarin, was natürlich ihre Redseligkeit sinnfällig unterstützt. Leider griff man aber auch an mehreren Stellen in die Partitur ein und kürzte ohne erkennbare Not.

Das Dirigat Franz Marszaleks geht im Großen und Ganzen in Ordnung, besondere Pfiffigkeit darf der Hörer jedoch nicht erwarten. Während die eher ruhigen Momente recht stimmungsvoll gelingen, fehlt es trotz zügiger Tempi bei den schnellen Passagen an Verve. Das Kölner Rundfunkorchester spielt präzise, jedoch hätte man von Musikern aus Offenbachs Heimatstadt ein wenig mehr Einfühlungsvermögen erwarten dürfen.

Leider bleiben zwei der Protagonisten recht blaß: sowohl Inez (Käthe Möller-Siepermann) als auch Roland (Ferry Gruber) gewinnen kaum an Profil, ihre Nummern wirken fast bemüht. Dabei schrieb Offenbach gerade Roland eine großartige musikalische Liebeserklärung an Spanien, den spanischen Wein und die spanischen Frauen. Diese musikalische Offerte nutzt Herr Gruber leider nicht aus. Engagiert und stimmlich hörenswert präsentiert sich trotz seiner wenigen Auftritte Benno Kusche in der Rolle des Sarmiento. Die zweifellos beste Leistung bringt jedoch Erika Schmidt als plappernde Nervensäge Beatrix.

Sehr ärgerlich sind die musikalischen Striche, die mit der Auslassung der Ouvertüre beginnen. Weiterhin fehlen zwei Solonummern von Roland und Beatrix. Bei einem Zweiakter fallen solche Kürzungen hörbar ins Gewicht, was auch zu einem Punktabzug führen muß.

Was die ergänzenden acht Zugaben in Form historischer Aufnahmen angeht, so wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf die Notizen zu der oben erwähnten Einspielung von »Klim-Bim« verwiesen.

Fazit: wieder einmal ein sehr typisch deutsch-beschaulicher Versuch, Offenbach zu Gehör zu bringen.

[ Marcus Ebeling ]





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 • © September 2009 •