Gaîté Parisienne

& Ouvertüre "La Fille du Tambour-Major"

Dirigent: Manuel Rosenthal




Mitwirkende:


Orchestre National de l'Opéra
de Monte Carlo

Dirigent: Manuel Rosenthal
Aufnahme:
Gesamtaufnahme

Produktion:
EMI - 1976, Monte Carlo
1 LP / 1 CD - quadrophon

Katalog-Nr.:
LP (EMI): 1 C 063 02 808 Q
CD (EMI): 7 63136 2



Anmerkungen:

Spielzeit: La Fille du Tambour-Major (Ouvertüre) [06'50"] • Gaîté Parisienne [41'30"]

Neben dem Ballett »Gaîté Parisienne« enthält die LP-Fassung die Ouvertüre »La Fille du Tambour-Major«, welche in der CD-Version durch vier Walzer von Emil Waldteufel ersetzt wurde.

Ebenfalls unter dem Dirigat von Manuel Rosenthal entstanden:


Kommentare:


Es ist wohl eher eine grundsätzliche Frage denn eine Frage der Interpretation, ob man Rosenthals Ballett schätzt oder nicht.

Sicherlich ist es zum Teil ihm zu verdanken, daß Offenbachs Werk nicht noch mehr in Vergessenheit geriet, als es ohnehin der Fall ist. Gleichzeitig jedoch präsentiert sein »Gaîté Parisienne« Offenbachs Musik in einem oberflächlichen und effektheischenden Gewand. Der feine Humor der ursprünglichen Komposition Offenbachs erstickt in der überzogenen Orchstrierung der durch Rosenthal vorgenommenen Bearbeitung.

So ist Metellas Mitternachts-Rondo aus »La Vie Parisienne« verpackt in einen wogenden Streicherteppich, dessen Klang die intendierte Stimmung eher zu persiflieren vermag als zu vermitteln. Auch der Galop infernal des 2. Aktes aus »Orphée aux Enfers« beispielsweise kommt so plakativ orchestriert daher, daß das Ergebnis eher einem Schlager gleicht - von der Barcarole aus »Les Contes d'Hoffmann« ganz zu schweigen. Verglichen mit Rosenthals 20 Jahre später entstandener Aufnahme brilliert diese Einspielung jedoch durch deutlich mehr musikalischen Humor.

Allein durch das Dirigat des Komponisten persönlich vermag der Hörer wohl am ehesten für sich zu entscheiden, ob Rosenthal mit der »Gaîté Parisienne« durch Komposition und Interpretation dem Geiste Offenbachs gerecht zu werden vermag.

Zufriedenstellender wird die Ouvertüre zu »La Fille du Tambour-Major« präsentiert, welche in ihrer Fassung auch (wahrscheinlich) direkt aus Offenbachs Feder stammt. Hier halten sich Dramatik und Leichtigkeit angenehm die Waage.

Klanglich bietet die Einspielung ein volles und ausgewogenes Orchester, ursprünglich sogar in quadrophoner Aufnahme.

[ Marcus Ebeling ]





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